1945 bewegten sich einige kommunistische Partisanen, Mitglieder der GAP (Patriotische Aktionsgruppen) zum Gruppenkommando der Brigade Ost der Partisanendivision Osoppo. Das Gruppendkommando befand sich in dem Ort Topli Uork, bei den Almen von Porzûs.
Die Angehörigen der GAP klagten die Osoppo an, sie hätten mit den jugoslawischen Partisanen gemeinsame Sache gemacht und die, von den Alleaten erhaltenen Waffen, nicht mit den anderen Partisanengruppen geteilt. Zudem würden sie mit der 10.Flotte MAS und dem Regiment „Tagliamento“ der Alpini verhandeln, die noch der Italienische Sozialrepublik angehörten, um so den Anschluss von Julisch Venetien an Jugoslawien zu verhindern.
Die Richtlinien des Generalkommandos des Freiwilligenkorps für die Freiheit Norditaliens besagten tatsächlich, dass jegliches Übereinkommen mit den Soldaten der Italienische Sozialrepublik als Verrat anzusehen sei und insofern mit dem Tod durch Erschießen bestraft werden musste. Es scheint jedoch, dass kein Kontakt der Osoppo mit den Faschisten und der 10. Flotte MAS zu einer Übereinkunft geführt hat.
Der casus belli für die GAP scheint gewesen zu sein, dass die Osoppo Elda Turchetti Unterkunft gewährt hatten, die von den Engländern der Spionage für die Deutschen angeklagt wurde, später aber in einem Prozess durch die Osoppo 6, wenige Tage vor dem Blutbad, als unschuldig befunden wurde. 5 Personen wurden sofort erschossen, darunter Elda Turchetti und Francesco de Gregori, Onkel des gleichnamigen römischen Liedermachers. Nur einem gelang es verletzt zu fliehen.
Weitere 16 (unter ihnen Guido Pasolini, Bruder von Pier Paolo Pasolini) wurden ins Gefängnis geworfen und später nach einem Schnellverfahren auch erschossen. Nur zwei wurden freigesprochen und in die GAP aufgenommen.
Quelle: www.porzus.it
Die Almen von Porzûs
Die Almen sind heute für das Blutbad bekannt, das dort am 7.Februar 1945 stattfand. Dabei handelt es sich um den umstrittensten Kampf innerhalb des italienischen Widerstands während des zweiten Weltkriegs.